Tag 782: Krieg deinen Arsch hoch und mach das, wovor du dich am meisten fürchtest. z.B. Live gehen


So here we go. Ich starte also tatsächlich meinen YouTube Kanal. Caro’s Karma Show.
Ich bin echt aufgeregt. Vor zwei Jahren wäre das undenkbar gewesen, dass ich jemals von mir Videos machen werde geschweige denn Spass daran haben würde. Videos war für mich immer der Obergraus. Ich konnte nie verstehen, wie das all die andern Leute machen, sich so ganz ohne Scheu vor der Kamera zu zeigen. Ich hab mich ja schon mit Fotos von mir auf Instagram schwer getan.

Das Ding ist aber, dass fast immer genau das, was wir am meisten von uns wegdrängen, genau unser Ding ist. Es ist immer das, wovor wir am meisten Angst haben. Es ist genau das, was uns am meisten Überwindung kostet. Das, was wir aufschieben, weil ja jemand einen doofen Kommentar ablassen könnte. Weil wir alle glücklich machen möchten. Es ist das, was uns sowas von aus dem rosa Wattebausch, der Komfortzone rauskatapultiert. 

Und auch jetzt gerad merke ich dass ich noch nicht ganz aus meiner Seele schreibe. Ich lösche, formuliere um, weil ich denke, dass es da rein muss, um dem Leser - also dir. Zu gefallen. Aber dabei ist es nicht mein Job, dass dir dieser Text gefällt. Es ist mein Job, diesen Text zu schreiben, weil ich ihn schreiben möchte. Es ist mein Job, diesen Text für mich zu schreiben, weil es mir Freude bereitet. Weil ich mich durch Schreiben mit meinem Herzen und meiner inneren Weisheit verbinde und so die Wahrheit ans Licht lassen kann. Das geht eben nur, wenn ich für mich schreibe- ohne jemandem im Kopf zu haben (vielleicht habe ich mich deswegen auch immer mit dieser nervigen Zielgruppendefintion so schwer getan)

So lange wir jemanden im Kopf haben, für den wir schreiben oder unser Ding machen, so lange werden wir nicht erfolgreich sein. So lange werden wir nicht authentisch sein und das Gegenüber wird das merken. Weil du nicht deine ganze Wahrheit lebst. Weil du etwas hinter dem Berg hältst. Weil du dich selbst limitierest. Nur, wenn du dich einer Sache um der Sache Willen widmest, wird sie erfolgreich. Das Ding ist eben, wenn du dich der Sache so widmest, dass du jemanden im Kopf hast, bist du nicht bei der Sache. Bist du nicht connected. Du bist im Brain und nicht im Herz. Weil du unbewusst Angst hast, was die Leser über dich denken, wie sie reagieren. Und weil du unbewusst möchtest, möchtest, dass sie gut reagieren, kommst du ins Grübeln, hinterfragst dich und schwupp ist der Text nicht deiner sondern ein Gestöpsel und Aneinandergereihe von Buchstaben ohne Seele. Verstehst du? Der Leser kann das spüren. 

Auch das, das, was ich ebnen geschrieben habe - ich wusste nicht, dass ich das schreiben würde. Geschweige denn das so etwas aus mir herauskommt.

Wenn du dich aber dem Schreiben - oder dem, was immer du tust, insofern widmest, dass du es um der Sache selbst Willen machst, einfach, weil du es gerne tust - ohne über das Outcome oder deinen Return nachzudenken - dann passieret Magie. Dann bist du mit deiner inneren Weisheit verbunden, löst die bremsenden Blockaden, die dich limitierten und deinen Fluss stören. Erst dann kann es sprudeln.

Also zurück zur Komfortzone. Das, was wir am meisten scheuen, was wir uns nie trauen würden - weil wir Angst vor Bewertung haben - genau das mach bitte. Bei mir sind es die Videos. Ich wollte irgendwie schon Videos machen, aber dann kam wieder das Ego und hat mich klein gemacht. Ich hab mich klein machen lassen. Diese nervige innere Stimme, die aufgrund der Vergangenheit labert und einfach keinen Peil hat, wie geil das Leben sein kann, wenn man einfach mal macht, vertraut und ins Ungewisse springt. Aufgeschoben, aufgeschoben…du kennst es. Und genau das, was uns am meisten Überwindung kostet, ist mit unsrem Erfolg und unseren Wünschen von einem erfüllten Leben verbunden.

Und das Paradoxe daran ist, dass es dir dann sogar Spass machen wird, wenn du es einfach mal machst. Was glaubst du, wie aufgeregt ich vor meinem ersten Live Video in meiner FB Gruppe war? Ich habe den Tag davor an nichts anderes denken können. OMG. Ich habe die Nacht davor schlecht geschlafen. Was, wenn mich jemand total scheisse findet? Was, wenn jemand das, was ich erzähle, kritisiert oder das Gefühl hat, es besser zu wissen? Uaaaa. Aber diese Aufregung war ein gutes Zeichen. Denn wenn es kribbelt und ein wenig so was von Lampenfieber hat, dann bist du auf dem richtigen Weg. Also wie gesagt, die Nacht war der Horror. Aber ich hatte angekündigt, um 8 live zu gehen (und dieser Druck war gut, denn ich wollte mein Commitment einhalten) Da war ich übrigens gerade im 7. Monat schwanger. Also Wecker gestellt, ich ins Bad, mich fertig gemacht und dann ab vor die Kamera. Natürlich hatte ich mir schon vorher aufgeschrieben, was ich erzählen möchte. So ganz unvorbereitet… nee. Immerhin habe ich früher in der Schule es geliebt, Referate zu halten. Auch vor eine Menge Leute zu quatschen fand ich super. Tja, das ist nun doch schon gute 17 (OMG) Jahre her. Und dabei sollte man doch denken, je älter man wird, desto entspannter wird man, desto mehr traut mach sich. Haha. Bei mir kamen einfach 17 Jahre dazu, die mich prägten. Eine Partnerschaft, die meinen Selbstwert fast zerstörte und den ich langsam wieder aufbauen musste und eine gescheiterte Selbstständigkeit in der Modebranche (auch wegen dieser Beziehung)

Kein Wunder also, dass ich seit zwei Jahren dabei bin, mit meinem Soulbusiness auf Kurs zu kommen. Aber jetzt bin ich soweit. Jetzt sehe ich klar. Kleiner Einschub.

So, wo waren wir? Ach ja, beim Alter. Ich hab eh das Gefühl, man ist immer gleich alt. Klar, der Körper altert aber der Geist nicht. Ich fühle mich innerlich noch genau gleich wie damals. 

So, zurück zum Live in meiner FB Gruppe (ich switche aber hin und her, dass sich die Balken biegen….ey ey) Da saß ich also kurz bevor ich auf den Stars Button drückte. Mein Herz bebte. Würde auch jemand zusehen? Würde ich in die Leere sprechen? OMG. Und dann kam DER Moment, vor dem ich mich so lange gefürchtet habe. 

Ich drückte die Live Taste. 


Es poppten einige Mädels auf, die live dabei waren - uff. Und ich fühlte mich schon besser. Jemand will das hören was ich zu sagen habe - yeah. Etappensieg. Und dann war das Eis gebrochen. Karl am Anfang klang meine Stimme noch etwas nervös, aber ich fühlte mich gut. Gut in mir. Und ich fand es toll. Ich wollte gar nicht mehr aufhören, zu labern. Als ich den Beenden Button drückte war ich so was von stolz auf mich - dieses unglaubliche Gefühl, wenn du etwas geschafft hast. Einen Meilenstein. Wenn all diese Anspannung abfällt. Mir war warm und kalt, ich glühte irgendwie und fühlte mich total erleichtert. Das fühlte sich gut. Und ich spürte förmlich, wie ich innerlich voller wurde. Ist das zu glauben? Da hält dich dein Ego Jahrelang zurück und dann machst du es einfach und es fühlt sich verdammt fucking stimmig an 

und du denkst dir: Fuck, wieso habe ich das nicht schon eher gemacht?


Und genau das ist der Punkt. Weil ich meinen Arsch nicht hochbekommen habe. Weil ich in meinem rosa Wattebausch saß und darauf gewartet habe, dass jemand kommt, meine Hand nimmt und mich vor die Kamera setzt und mir sagt: „So liebe Caro, und jetzt drückst du den Live Button.“ Ich hab dann aber doch gemerkt, dass dieser jemand nicht kommt. Dass ich das selbst machen muss. Und so ist es mit allem im Leben: Wenn du wohin willst, dann musst du deinen Arsch hochkriegen, die Dinge in die Hand nehmen und machen. Einen Plan. Eine Strategie. Eine klare Linie fahren. Und genau daran scheitern so viele. Weil wir es nicht gewohnt sind, für uns loszugehen. Weil wir das lieber machen, wenn wir es für jemanden tun. Weil wir es gewohnt sind, Anweisungen zu befolgen. Weil wir dann das unmittelbare Feedback haben, ob wir richtig oder falsch liegen (aber eben auch nur in den Augen des „Auftraggebers“). 

Aber wenn wir für UNS selbst losgehen, dann gibt es dieses Feedback nicht. Dann sagt dir keiner: „hey, mach. Es wird alles gut.“ Aber genau das suchen wir. Und in dieser Zeit bleiben wir im rosa Wattebausch und sehen anderen dabei zu, wie sie ihr Ding machen und unseres rückt in weite Ferne oder wir geben ganz auf. Denn wie sagt das Ego so schön: „Was willst du denn? Es gibt doch schon alles. Dich braucht keiner.“ (Mit diesem Mindset habe ich übrigens meine erste Firma gestartet. Heute weiß ich, dass das schon der Startschuss ins Verderben war)

Und schon wieder ist ein Leben im Arsch. Und genau das kann ich nicht dulden. Das darf nicht sein. Du musst verdammt nochmal dich selbst als wichtigsten Menschen in deinem Leben sehen. Du musst dir selbst die Erlaubnis geben, dein Ding zu machen. Du brauchst auf niemanden warten, der sie dir gibt. Gib sie dir selbst. 

Amen.

Wird jemand diesen Beitrag lesen? Keine Ahnung. Ist mir auch egal.  Aber wenn du ihn liest, und er dich inspiriert, dann lass doch gerne einen Kommentar da. Trau dich. Schreib. Mach einfach. Ich beiße nicht.

Besos, Caro


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